Leuchte Trading
...
Öffentlich
Wissen
News

Warum die jüngsten Maßnahmen der FED mit Vorsicht zu genießen sind

Die Federal Reserve senkte ihren Leitzins und startete zeitgleich überraschend ein sofortiges 40-Milliarden-Dollar-Kaufprogramm für kurzfristige T-Bills, was auf eine akute Notwendigkeit zur Liquiditätsversorgung der Märkte hindeutet. Dieser ungeplante Rückkauf von kurzfristigen Anleihen ist ein bärisches Warnsignal, das direkt an die Repokrise von 2019 erinnert und bestätigt, dass das Finanzsystem am „Tropf hängt“ und die Situation ernster ist, als offiziell zugegeben wird.

13. Dezember 2025

Liebe Leser/innen,

am vergangenen Mittwoch verkündete die amerikanische Zentralbank den Leitzins um 25 Basispunkte zu senken. Gleichzeitig wurde ein Kaufprogramm für kurzfristige Anleihen verkündet. Für mich ergeben sich einige Warnflaggen, welches unter Umständen weitreichende Konsequenzen für die Risiko-Vermögensklassen haben könnte. Ursache und Wirkung liegen oftmals jedoch zeitlich voneinander versetzt. Ich erkenne jedoch eindeutige Parallelen zum September 2019, gut ein halbes Jahr vor dem "Corona Crash" im März 2020. Zu jenem Zeitpunkt hat sich der sogenannte Repo-Markt ebenfalls zerbrechlich gezeigt...

Zusammenfassung des Fed-Ergebnisses
Die Federal Reserve senkte ihren Leitzins wie erwartet um einen Viertelprozentpunkt auf ein Dreijahrestief von 3,5 % bis 3,75 %, die dritte Reduzierung in Folge. Die Zentralbank verwies auf Abwärtsrisiken für die Beschäftigung durch steigende Arbeitslosigkeit und verlangsamte Einstellungen, während sie gleichzeitig zugab, dass die Inflation etwas erhöht blieb. Gleichzeitig startete die Fed überraschend ein Programm zum Kauf kurzfristiger Staatsanleihen (T-Bills) im Wert von 40 Milliarden Dollar pro Monat. Diese sofortige Maßnahme, Wochen vor den Erwartungen und angeblich ausschließlich zur Aufrechterhaltung einer reichlichen Reserveversorgung, war ein Notfallschritt nach wiederholten Belastungen der Geldmärkte.

 

Warum die Implikationen so kritisch sind
Die Implikationen sind kritisch, weil der überraschende Kauf von T-Bills im Wert von 40 Milliarden Dollar, der sofort beginnt, „Panik mit einer Pressemitteilung“ signalisiert und keine umsichtige Planung. Die Zentralbank könnte damit auf eine bereits stattfindende Krise reagieren, und die zugrunde liegende Situation erscheint daher besorgniserregender, als irgendjemand zugeben möchte. Die gleichzeitige Senkung der Zinsen für die Wirtschaft und der Anleihekauf („QE für die Märkte“) zeigen, dass sich das Finanzsystem nicht in einer Phase der Normalisierung befindet, sondern wohl eher am „Tropf hängt“. Die T-Bill-Käufe werden die nächsten Monate erhöht bleiben, was auf eine bekannte Herausforderung hinweist.


Bärische Aussichten und Warnsignal
Das Ergebnis ist meiner Meinung nach insgesamt als „bärisch“ zu betrachten, da der Rückkauf kurzfristiger Staatsanleihen ein Warnsignal ist und die „Mustererkennung“ vom September 2019 widerspiegelt. In jenem Jahr schoss der Repo-Satz auf 10 %, was die Fed dazu zwang, „Nicht-QE-QE“ zu starten. Der aktuelle Notkauf von T-Bills, Wochen vor dem Zeitplan, bestätigt, dass die Rohrleitungen des Systems anfällig sind. Wenn die Fed behauptet, das Ziel sei die „Aufrechterhaltung einer reichlichen Reserveversorgung“, bedeutet dies, dass das System vor dem Jahresend-Gemetzel mit Liquidität geflutet werden muss. Die frühe, unplanmäßige Maßnahme deutet darauf hin, dass sie eine ernste, zugrunde liegende Zerbrechlichkeit erkennen.

Viele Grüße & Happy Trading,
Patrik